Nachdem die Festung Sonnenstein ihre militärische Bedeutung verloren hatte, wurde 1811 im Schloss eine Heil- und Pflegeanstalt etabliert und diese durch neue Gebäude auf dem weitläufigen Gelände erweitert.
Die erste Anstaltskirche wurde bald zu klein für die stetig steigende Patientenzahl und stand zudem auf abbruchgefährdetem Felsgrund. 1902 konnte die neue Anstaltskirche geweiht werden, deren Außenhülle ganz aus Sandstein errichtet wurde. Die schöne und aufwändig gearbeitete Fassade wirkt wie aus einem Baukasten mit genormten Rastermaßen.
1939 wurde die Kirche von den Nazis entweiht und die Inneneinrichtung zertrümmert. In den Jahren 1940 und 1941 ermordeten die Nationalsozialisten auf dem Sonnenstein
13720 vorwiegend psychisch kranke und geistig behinderte Menschen in einer Gaskammer. Heute ist in diesem Gebäude eine Gedenkstätte.
In den letzten Kriegstagen schossen verblendete Hitlerjungen vom Kirchturm auf vorbeifahrende Russen. Diese schossen zurück, dabei ging die Turmuhr kaputt.
Nach dem Krieg war die Heilanstalt russisches Lazarett, dann Polizeischule und dadurch Sperrgebiet. Die Kirche durfte nicht genutzt werden. Auch danach nicht, als im dann dort angesiedelten Industriebetrieb Turbinen und anderes auch für militärische Zwecke gebaut wurde. Die völlig leergeräumte Kirche nutzte man bis 1991 als Lager.
Nach dem Umbruch wurde mit dem Gelände auch die Kirche an einen Privaten verkauft, der sie aber leider weiter verfallen lässt. Ab und zu nutzte man sie noch für Kulturveranstaltungen (Kulturkirche Rosenwerk).